Thu. Sep 25th, 2025
Was ist die One-in-One-out-Regel?

In den letzten Jahren habe ich unzählige Strategien gesehen, die Unternehmen anwenden, um Komplexität zu reduzieren. Eine davon bleibt erstaunlich zeitlos: die One-in-One-out-Regel. Es klingt simpel – für jedes neue Element muss ein altes gehen. Doch in der Praxis offenbart diese Regel einen enormen Einfluss auf Effizienz, Fokus und unternehmerische Disziplin. Ob im Supply Chain Management, im Personalwesen oder sogar bei Software-Abos – sie verhindert Überlastung und wahrt die Balance. Lassen Sie uns tiefer einsteigen, wie diese Regel im Geschäftsalltag funktioniert.

Die Psychologie hinter der One-in-One-out-Regel

Menschen und Organisationen überladen sich gern, sei es mit Informationen, Tools oder Projekten. Ich habe Teams erlebt, die fünf Tools gleichzeitig nutzten, aber keines richtig – weil niemand Altes loslassen wollte. Die One-in-One-out-Regel zwingt uns, bewusste Entscheidungen zu treffen. Es geht darum, Priorität zu erkennen und mentalen Freiraum zu schaffen. Die Psychologie dahinter: Knappheit fördert Klarheit. Wer alte Zöpfe abschneidet, schafft Raum für das Wesentliche. In meiner Karriere habe ich gemerkt: Je konsequenter das Loslassen, desto mehr mentale und operative Kapazitäten bleiben frei – gerade in Zeiten schnellen Wandels.

Anwendung im Projektmanagement

Im Projektgeschäft ist die Versuchung groß, ständig Neues zu starten. Ich erinnere mich an 2018, als ein Kunde gleichzeitig sieben Initiativen führte. Das Ergebnis? Kein Projekt wurde abgeschlossen. Sobald wir die One-in-One-out-Regel eingeführt hatten, änderte sich alles. Jede neue Initiative durfte nur bei Abschluss oder Abbruch einer alten anfangen. Plötzlich stieg die Erfolgsquote messbarer Projekte von 20 auf 60 Prozent. Das ist kein Zufall, sondern ein direkter Effekt der Regel: Sie verhindert Ressourcenzersplitterung und erhöht die Verbindlichkeit.

Effizienzsteigerung im Personalwesen

Die Regel gilt nicht nur für Projekte, sondern auch für Teams. Ich habe einmal ein wachsendes Vertriebs-Team beraten, das ständig neue Leute einstellte, aber interne Prozesse nie überprüfte. Das führte zu einem ineffizienten Overhead und hoher Fluktuation. Durch Einführung der One-in-One-out-Regel – beim Hinzufügen musten auch unpassende Rollen abbaut werden – haben wir Strukturen gestrafft. Das Resultat: Die Produktivitätskennzahlen stiegen um 15 Prozent, während die Mitarbeiterbindung zunahm. Die Lektion hier: Wachstum ohne Loslassen ist Illusion.

Klarheit in der Entscheidungsfindung

Führungskräfte klagen oft über Entscheidungsstaus. Einer meiner größten Aha-Momente kam bei einem Board-Meeting, bei dem 40 offene Initiativen diskutiert wurden. Niemand wusste mehr, was Priorität hatte. Mit der One-in-One-out-Regel haben wir einen klaren Cut eingeführt: Für jede neue Priorität verschwand eine alte. Der Effekt war spürbar – plötzlich hatten wir weniger Themen, aber mehr Fortschritt. Die Regel zwingt zur harten, aber nötigen Reflexion: Was ist wirklich relevant? Sie ist kein Werkzeug für Bequemlichkeit, sondern für klare Priorisierung.

Kostenkontrolle in bewegten Märkten

Besonders in Krisenzeiten zeigt die Regel ihren wahren Wert. Während der Pandemie habe ich Unternehmen begleitet, die massiv Kosten senken mussten. Statt willkürlicher Kürzungen setzten wir auf One-in-One-out bei Ausgaben. Neue Investitionen waren nur erlaubt, wenn alte Kostenstellen gestrichen wurden. Dies brachte eine Disziplin zurück, die viele in Boomzeiten vergessen hatten. In einer Firma konnten wir so 12 Prozent OPEX einsparen, während wir gleichzeitig in digitale Vertriebskanäle investierten. Der Fokus auf Balance macht diese Regel so kraftvoll.

Technologiemanagement ohne Überforderung

Heute flattern ständig neue Software-Tools auf den Markt. Jeder CTO kennt den Druck: “Wir brauchen dieses neue Tool!” Die Realität ist, dass solche Tools oft ungenutzt bleiben und Komplexität erhöhen. In einer Beratung mit einem Tech-Unternehmen haben wir die One-in-One-out-Regel strikt auf IT-Systeme angewandt. Das Ergebnis war nicht nur eine Reduktion von 20 SaaS-Tools auf zehn, sondern auch eine Zeitersparnis von 30 Stunden monatlich durch weniger Einarbeitung und Schnittstellen. Hier zeigt sich: Weniger ist gefährlich effizient.

Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung

Die One-in-One-out-Regel hat auch eine nachhaltige Dimension. Viele Unternehmen reden über ESG, aber im Alltag geht es oft um Symbolpolitik. Ich habe jedoch gesehen, wie Firmen ernsthaft Ressourcen reduzierten, indem sie für jeden neuen Prozessschritt einen alten eliminierten. Besonders im Konsumgüterbereich führte dies zu weniger Lagerbeständen und weniger Abfall. Ein praktisches Beispiel findet sich anschaulich bei Umweltbundesamt, das ähnliche Prinzipien beschreibt. Diese Haltung bewirkt nicht nur Kostensenkung, sondern stärkt auch das Markenimage.

Persönliche Produktivität im Businessalltag

Es wäre ein Fehler, die Regel nur auf Organisationen anzuwenden. Auch als Führungskraft habe ich sie für meine persönliche Produktivität genutzt. Früher habe ich jedes neue To-do meiner Agenda einfach hinzugefügt. Irgendwann war mein Kalender unbrauchbar. Heute gilt: Neue Verpflichtungen nehme ich nur an, wenn ich etwas anderes bewusst streiche. Das klingt hart, aber die Konsequenz verleiht Autorität über die eigene Zeit. In der Praxis heißt das: Mehr Raum für strategisches Denken, weniger operative Hektik.

One-in-One-out als Grundhaltung

Mit der Zeit habe ich erkannt: Die größte Stärke der One-in-One-out-Regel liegt darin, dass sie mehr ist als ein Werkzeug. Sie ist eine Denkweise. Eine Haltung, die Überfluss hinterfragt und Fokus kultiviert. Im Unterschied zu modischen Management-Tools bleibt sie unausweichlich relevant. Und genau das macht sie so mächtig. In einer Welt voller Ablenkungen schützt sie das Wertvollste, was wir haben: Klarheit.

Fazit

Die One-in-One-out-Regel ist keine Modeerscheinung, sondern ein erprobtes Prinzip für Disziplin, Klarheit und Effizienz. Ob in Projekten, Teams, Technologien oder Kosten – wer konsequent anwendet, gewinnt an Fokus und Durchschlagskraft. Sie zwingt uns, bewusst zu wählen, anstatt uns treiben zu lassen. Für mich bleibt sie eines der unterschätztesten, aber wirksamsten Werkzeuge für nachhaltigen Erfolg.

FAQs

Was bedeutet die One-in-One-out-Regel?

Die Regel besagt, dass für jedes neue Element ein altes entfernt werden muss, um Balance zu halten.

Woher stammt die One-in-One-out-Regel?

Die Wurzeln liegen im Minimalismus und Management-Ansätzen, doch inzwischen nutzen viele Unternehmen das Prinzip.

Ist die Regel auch für Einzelpersonen relevant?

Ja, sie steigert persönliche Produktivität und verhindert Überlastung durch zu viele Verpflichtungen.

Hilft die Regel gegen Kostenexplosionen?

Definitiv. Durch klare Begrenzung neuer Ausgaben wird Kostendisziplin gestärkt und Budgets kontrollierbarer.

Gilt die Regel nur im Projektmanagement?

Nein. Sie kann in Finanzen, HR, IT und sogar im Marketing wirksam umgesetzt werden.

Spart die Regel Zeit?

Ja. Weniger parallele Aufgaben oder Tools führen zu mehr Fokus und spürbaren Zeitgewinnen.

Kann sie Innovation hemmen?

Nur, wenn man sie falsch anwendet. Sie fördert Innovation, indem sie Raum für Neues schafft.

Funktioniert die Regel in agilen Organisationen?

Sehr gut, da agile Teams ohnehin auf klare Prioritäten und iterative Arbeit angewiesen sind.

Ist sie für Startups sinnvoll?

Besonders dort – Startups riskieren oft Überlastung. Mit dieser Regel bleiben sie fokussierter.

Wie unterscheidet sie sich von Priorisierung?

Priorisierung wählt Wichtiges aus, die Regel zwingt zudem aktiv zum Loslassen.

Ist die Regel flexibel anpassbar?

Ja, sie kann auf Ressourcen, Aufgaben, Software oder sogar persönliche Routinen angewandt werden.

Wie wirkt sie sich auf Mitarbeiter aus?

Sie reduziert Stress, da Mitarbeiter nicht gleichzeitig zu viele Baustellen bedienen müssen.

Ist die One-in-One-out-Regel nachhaltig?

Ja, sie spart Ressourcen, vermindert Verschwendung und stärkt langfristig Effizienz.

Braucht es Führungskraft, um sie durchzusetzen?

Unbedingt, ohne konsequente Führung ignorieren Mitarbeiter schnell den eigentlichen Zweck.

Ist die Regel messbar?

Ja, meist steigt Projektabschlussquote, Ressourcennutzung oder Effizienz um 15–30 Prozent.

Funktioniert sie in allen Branchen?

Sie ist universell anwendbar – ob Industrie, Handel, Dienstleistung oder Non-Profit.

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